Ich spüre, dass ich so nicht weitermachen kann – und das ist kein Versagen

Emotional erschöpft
Zuletzt überarbeitet am August 04, 2025

Es gab einen Moment – mitten in einer dieser scheinbar normalen Wochen – da lag ich einfach nur da. Nicht krank, nicht verletzt. Nur leer. Emotional erschöpft. Alles in mir schrie: „Ich kann nicht mehr. Ich will so nicht mehr funktionieren.“ Und genau das war der Moment, in dem ich verstanden habe: Nicht mehr zu funktionieren ist kein Versagen. Es ist ein Anfang.

Funktionieren ≠ Leben

Vielleicht kennst du das auch: Du stehst morgens auf, erledigst deinen Tag, machst, was gemacht werden muss. Und innerlich? Spürst du nichts. Oder zu viel. Vielleicht kreist da ständig dieser eine Satz: „Ich funktioniere nur noch.“ Kein Platz mehr für dich. Kein echtes Gefühl. Nur Pflicht, Druck, Taktung.

Ich habe das lange nicht bemerkt – dieses leise Verrutschen vom Leben ins Funktionieren. Ich war ja „noch leistungsfähig“. Ich war pünktlich. Ich war produktiv. Ich war emotional erschöpft – aber das ließ sich gut verstecken. Und doch: Es war da. Diese innere Leere, die mich heimlich auffraß.

Dass ich nicht mehr funktionieren konnte, war nicht mein Zusammenbruch. Es war mein Aufbruch. Weg vom stummen Aushalten. Hin zum ehrlichen Spüren.

Drei Anzeichen emotionaler Erschöpfung, die du nicht übersehen solltest

1. Du tust, was du tun musst – aber es berührt dich nicht mehr.
Dein Alltag läuft. Du erscheinst, antwortest, funktionierst. Aber alles fühlt sich flach an. Gespräche sind leer, Lachen ist ein Reflex. Die innere Leere ist nicht laut – aber konstant. Und irgendwann fragst du dich: „Wo bin ich eigentlich geblieben?“

2. Du brauchst immer mehr Kraft für immer weniger.
Die kleinsten Aufgaben kosten plötzlich Überwindung. E-Mails schreiben, Wäsche waschen, einkaufen gehen – alles fühlt sich an wie ein Berg. Du bist emotional erschöpft, obwohl du „doch gar nichts Besonderes gemacht hast“. Und du fragst dich: „Wieso schaffe ich das nicht mehr?“ Vielleicht ist das kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Ruf nach Ausstieg aus dem Funktionieren.

3. Du spürst dich nicht mehr – oder zu viel.
Manchmal ist da nur Leere. Manchmal sind da Tränen – ohne Grund. Du kannst es nicht mehr einordnen. Deine Gefühle wirken fremd. Oder überfordernd. Du weißt nur: So wie es ist, kann es nicht weitergehen. Nicht mehr zu funktionieren wird zur einzigen ehrlichen Antwort.

Eine Mini-Übung für dich: Atme. Spür hin. Du darfst.

Wenn du magst, nimm dir einen Moment. Setz dich. Leg die Hände auf dein Herz. Und atme. Nicht für eine Methode. Nicht für ein Ziel. Nur für dich.

🫁 Einatmung: Ich bin da.
🫁 Ausatmung: Ich darf fühlen.

Vielleicht ist da Wut. Oder Müdigkeit. Vielleicht auch nichts. Das ist okay.
Emotional erschöpft zu sein, bedeutet nicht, dass du gescheitert bist. Es bedeutet nur, dass du lange stark warst. Vielleicht zu lange.

Und wenn du spürst, dass du nicht mehr funktionieren kannst – dann ist das keine Schwäche. Sondern ein ehrlicher Wendepunkt.

Der sanfte Ausstieg aus dem Funktionieren

Ich weiß, wie schwer es ist, loszulassen – selbst dann, wenn alles in dir schreit: „Ich kann nicht mehr!“
Der Ausstieg aus dem Funktionieren beginnt nicht mit großen Entscheidungen. Er beginnt mit kleinen Gesten. Mit der Erlaubnis, kurz innezuhalten. Mit dem Mut, das eigene „Ich kann nicht mehr“ nicht länger zu übergehen.

Du musst heute nicht wissen, wie es weitergeht. Aber du darfst erkennen, dass so nicht mehr weiterzugehen ein Signal ist. Kein Scheitern. Kein Makel. Nur ein leiser Ruf: Zurück zu dir.

Vielleicht hilft dir dieser Gedanke: Du bist nicht kaputt. Du bist müde. Und du darfst müde sein.

Warum du nicht „falsch“ bist, wenn du nicht mehr kannst

Unsere Gesellschaft feiert das Funktionieren. Belastbarkeit, Effizienz, Produktivität. Aber was, wenn dein System sagt: „Stopp!“? Was, wenn du an einem Punkt bist, an dem emotional erschöpft nicht mehr „ein bisschen Stress“ bedeutet – sondern das Ende deiner Kräfte?

Dann ist es Zeit, anders hinzusehen. Du bist nicht falsch, weil du gerade nicht mehr kannst. Du bist ehrlich. Und das braucht Mut. Innere Leere ist nicht dein Feind. Sie ist ein Hinweis. Darauf, dass da etwas fehlt. Verbindung. Sinn. Raum. Du.

Ich habe selbst erlebt, wie es sich anfühlt, nicht mehr funktionieren zu können. Und ich habe gelernt: Das ist nicht das Ende. Es ist der Anfang eines neuen Weges.

Du darfst raus aus dem Drama

Wenn du dich in diesem Gefühl wiederfindest – in dieser Erschöpfung, in dieser Leere, in diesem „Ich schaff das alles nicht mehr“ – dann möchte ich dir etwas mitgeben.

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Du musst nicht perfekt sein. Nicht stark. Nicht weiter funktionieren.
Du darfst müde sein. Leer. Überfordert.
Und du darfst genau damit beginnen, zurück zu dir zu kommen. Schritt für Schritt. In deinem Tempo.

Von Herz zu Herz,
Claudia
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Mein Weg war nicht immer einfach. In meinen frühen Zwanzigern habe ich schwere depressive Phasen durchlebt und sogar mehrere Suizidversuche hinter mir. Doch was für viele ein tiefes Loch bedeutet, wurde für mich der Start in ein neues Leben voller Wachstum und Stärke. Mein Leben änderte sich, als ich meine Leidenschaft für Websites und digitale Tools entdeckte, die mich schließlich in die Selbstständigkeit führte. Mit Raus aus dem Drama möchte ich eine Plattform aufbauen, die Mut macht und die Hoffnung weckt, dass Veränderung und Heilung möglich sind. Hier teile ich meine Geschichte, hilfreiche Ressourcen und gebe Einblicke in meinen Weg.

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