Sonntag, 19. Januar 2025

Monatsrückblick November 2024: Ankommen, Heilung & Loslassen

Auf weißem Quadrat der Titel des Blogbeitrags: "Monatsrückblick November 2024". Im Hintergrund ist ein Bild der Skyline von Batumi

Der November 2024 war ein Monat, der mich tief berührt und auf vielen Ebenen verändert hat. Es war eine Zeit des Ankommens, der Heilung und des endgültigen Loslassens. Doch vor allem war es eine Zeit, in der ich lernen musste, mich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und Frieden mit dem zu finden, was ist.

Rückreise und Ankommen in Deutschland

Als ich im Dezember 2021 mit zwei Koffern und vielen Träumen in den Flieger nach Athen stieg, hätte ich niemals gedacht, dass ich eines Tages dauerhaft wieder nach Deutschland zurückkehren würde – und doch saß ich am 1. November 2024 im Flugzeug nach Dortmund. Es war keine Reise voller Vorfreude, sondern eine, die durch die Ereignisse Ende Oktober notwendig wurde. Dennoch war ich, dank der Erlebnisse im Krankenhaus von Batumi (kannst du hier in meinem Monatsrückblick von Oktober nachlesen) doch dankbar, als ich Abends in Dortmund gelandet bin.

Die ersten Tage und Wochen fühlten sich unwirklich an. Es war nicht nur das körperliche Ankommen, sondern auch das mentale Verarbeiten all dessen, was in den letzten Monaten geschehen war. Neben dem emotionalen Auf und Ab gab es viel Bürokratie: meinen Wohnsitz anmelden, ALG II beantragen, zurück in die Krankenkasse. Jeder Schritt fühlte sich an wie ein Erinnern daran, dass ich zurück in einem System war, das ich eigentlich komplett hinter mir lassen wollte. Und doch war es ein notwendiger Schritt, um mich neu zu sortieren und einen sicheren Rahmen für meine weitere Zukunft zu schaffen.

Fokus auf Heilung

Die wohl schwerste Entscheidung im November 2024 war, mein Business im Bereich Webdesign und technischer Unterstützung vorerst komplett auf Eis zu legen. Mein Körper und meine Seele hatten mich über Monate hinweg immer wieder darauf hingewiesen, dass es so nicht weitergehen konnte – und nun war der Moment gekommen, hinzuhören. Ich bin mir mehr als bewusst, wenn ich nicht an die Ursachen meiner Symptome dran gehe, drehe ich mich auch beim Aufbau und der Entwicklung meines Business immer weiter im Kreis.

Anfangs fühlte es sich dennoch an wie ein Scheitern, wie der Verlust eines wichtigen Teils von mir selbst. Eines Tages erinnerte ich mich an die Zeit, als ich 2018 meine Management- und Booking-Agentur schließen musste, und spürte die gleiche Leere, dieselbe Unsicherheit. Doch dieses Mal war da auch ein Wissen, dass in dieser Krise eine Chance verborgen liegt. Ich begann zu begreifen, dass ich mir Zeit und Raum geben darf, um zu heilen, ohne sofort die nächste Lösung oder den nächsten Schritt finden zu müssen.

Es war nicht leicht, Frieden damit zu schließen, übergangsweise wieder ALG II zu beantragen – ein Schritt, den ich lange als Rückschritt empfunden hätte. Doch jetzt sehe ich darin eine Möglichkeit, mich zu entlasten, um mich ganz auf das Wesentliche zu konzentrieren: meine Heilung, meine innere Stärke, meine Zukunft.

Mein Blog ‚Raus aus dem Drama‘

Inmitten all dessen war mein Blog ‚Raus aus dem Drama‘ wie ein Anker. Das Schreiben gab mir Halt, Klarheit und eine Aufgabe, die sich sinnhaft anfühlt. Es war ein Raum, in dem ich nicht nur meine Gedanken und Erfahrungen teilen konnte, sondern auch einen Weg fand, anderen Mut zu machen.

Dieser Blog ist für mich mehr als ein Projekt. Er ist eine Brücke – zu anderen Menschen, aber auch zu mir selbst. Jede Zeile, die ich schreibe, hilft mir, Themen noch einmal neu zu durchdenken, mich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen und gleichzeitig etwas zu erschaffen, das anderen Hoffnung geben kann.

Loslassen und Frieden finden

Das Thema Loslassen hat mich auch im November 2024 stark beschäftigt – besonders in Bezug auf eine Person, die mich lange beschäftigt hat. Ich habe viele Stunden mit meinem Journal verbracht, mich den schmerzhaften Gedanken und Gefühlen gestellt und all die Verstrickungen, die mich festhielten, aufgelöst.

Irgendwann spürte ich, wie sich ein Frieden in mir ausbreitete. Ich konnte loslassen, ohne Groll, ohne Reue. Nur mit Dankbarkeit. Dankbarkeit für das, was war, und für die Lektionen, die ich lernen durfte.

Dieser Moment des Loslassens war kein lauter, dramatischer Bruch, sondern ein stilles Verabschieden – ein inneres Wissen, dass es Zeit ist, weiterzugehen. Und obwohl dieser Prozess schmerzhaft war, brachte er mir gleichzeitig eine tiefe Ruhe, die ich lange nicht gespürt hatte.

November 2024: Ein Monat der Neuausrichtung

Der November 2024 war rückblickend ein Monat voller Wendungen und wertvollen Erkenntnissen. Ich habe mich schweren Entscheidungen gestellt, alte Wunden berührt und angefangen, mich selbst an die erste Stelle in meinem Leben zu setzen. Es war kein leichter Weg, aber einer, der notwendig war. Und dafür bin ich zutiefst dankbar.

Blogartikel die ich im November 2024 veröffentlicht habe:

"Loslassen von Beziehungen: Diese Journaling-Fragen unterstützen dich auf deinem Weg" auf einem bunten Hintergrund
Der Blogtitel "Journaling: Dein Weg zu mehr Klarheit und mentaler Stärke" auf einem hellen Hintergrund. Am Rand sind pastellfarbene Wasserfarben zu sehen.
Der Blogtitel "Monatsrückblick Oktober 2024" auf einem weißen Hintergrund. Am Rand sieht man die Skyline von Batumi.

Ausblick auf Dezember 2024:

7 Antworten

  1. Vielen Dank für den ehrlichen Einblick in Dein Leben. Ich kann gut verstehen, dass es sich erst Mal wie ein Scheitern anfühlt. Es braucht ein bisschen, bis wir einen neuen Blick darauf bekommen. Schreiben ist auch mir immer wieder eine wunderbare Unterstützung und etwas Heilsames.

    Ich drücke Dir die Daumen für Deinen Weg und Heilung voller Wunder.

    Liebe Grüße
    Marita

    1. Liebe Marita,
      von Herzen Danke für deine liebevollen Worte. Anfangs war es auch das Gefühl des Scheiterns. Und dann kam mir während eines Spaziergangs die Situation mit dem ersten Business auf. War damals auch ein sehr wichtiger Wendepunkt in meinem Leben, der sich erst nach Weltuntergang anfühlte und am Ende viel bessere Chancen in mein Leben gebracht hat.

      Und ja – Schreiben hilft mir in der aktuellen Situation richtig viel. Journale ja seit mehreren Jahren schon und glaube fast, dass dies mit der Grund ist, dass ich diesmal so schnell wieder „stabil“ bin, was die Psyche angeht.

      Danke dir für deine Wünsche.
      Liebe Grüße,
      Claudia

  2. Hallo Claudia,

    ich habe Deinen Blog gerade erst entdeckt und fühle mich direkt zu deinem Blog hingezogen.

    Auch ich habe viele, viele schlimme Dinge erleben müssen, darunter auch Mobbing. Auch wenn das Mobbing schon ca. 15 Jahre her ist, sind die Narben tief in mir. Manchmal habe ich das Gefühl, dass mich niemand versteht, und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst nicht verstehe.

    Trotz der vielen Gespräche und der Vergangenheitsbewältigung kommt mir das alles manchmal so nah vor, als wäre es nie weg gewesen.

    Nach der ganzen Mobbing-Geschichte habe ich mich irgendwo verloren. Seitdem kämpfe ich mich durchs Leben. Oft lächle ich, aber tief in mir bin ich in tausend Stücke zerbrochen.

    Liebe Grüße, Anja

    1. Hallo Anja,
      bei mir ging das Mobbing fast die gesamte Schulzeit über – 2. Klasse bis kurz vor der 10. Klasse. Und ja – die Narben sitzen heute noch tief. Besonders was das Vertrauen in „Gleichaltrige“ angeht. Genauso wie das Gefühl, dass andere einen gar nicht richtig verstehen. Macht es nicht gerade leichter sich anderen Menschen zu öffnen, selbst wenn ich es gerne wollen würde. Und auch das sich manchmal selbst nicht verstehen zu können, ist mir mehr als bekannt.

      Weißt du was an zerbrochenen Stücken/Scherben das Schöne ist: Die lassen sich zu einem noch viel schöneren Kunstwerk zusammensetzen. Die Japaner haben daraus sogar eine Tradition gemacht, Kintsugi genannt, wo sie zerbrochenes Porzellan sichtbar mit Gold bzw. Silber wieder zusammensetzen. Und wenn ich es mit bisherigen Krisen der Vergangenheit vergleiche: Uns machen all diese Schatten der Vergangenheit nur stärker und letztendlich auch schöner.

      Fühl dich, sofern du magst, einmal herzlich gedrückt. Und ganz herzlichen Dank für deinen offenen und ehrlichen Kommentar. Das bedeutet mir wirklich sehr viel. Danke!

  3. Hallo Claudia,

    ich habe gerade Gänsehaut bekommen. Danke für deine lieben Worte. Weißt du, was ich an dir so toll finde? Ja, wir kennen uns erst seit heute, aber was ich bisher sehe ist, dass du alles in wahnsinnig tolle Worte fassen kannst. Das tut wahnsinnig gut. Vielen Dank!

    Ich habe oft das Gefühl, dass die Schatten, von denen du gerade auch gesprochen hast, mich gar nicht stärker machen. Ich weiß, es gibt das Sprichwort: Zeit heilt alle Wunden. Das mag sein, aber ich habe oft das Gefühl, dass das bei mir nicht der Fall ist.

    Fühl dich auch herzlich umarmt. 🙂 Wir sind nicht allein.
    Weißt du, was mir klar geworden ist? Ich dachte, ein erfolgreicher Blog ist, wenn man viele Kommentare hat oder bekommt. Das mag irgendwo auch stimmen, aber weißt du was viel wertvoller ist? Es ist egal, ob es nur eine Person ist. Aber wenn du diesen einen Menschen mit deinen Texten berührst, zum Nachdenken bringst oder sogar ein Lächeln auf sein Gesicht zauberst, dann ist das viel mehr wert als alles andere. 🙂

    Mach weiter so! 🙂

    Liebe Grüße, Anja

    1. Liebe Anja,
      oh wie lieb deine Antwort ist. Ich hab gerade Tränen in den Augen. Deine Worte bedeuten mir so unglaublich viel gerade.

      „Zeit heilt alle Wunden“ – mag vielleicht für physische Wunden gelten. Bei seelischen Themen bin ich mir da nicht mehr so wirklich sicher. Ich persönlich hab sehr lange vieles versucht zu verdrängen. Ist zum Schluss eben in jenem Suizidversuch geendet, den ich Ende Oktober „hingelegt“ und in meinem Oktober Rückblick angesprochen hab. Aber hey, ich bin immer noch hier und ja – irgendwie hat mich diese Erfahrung auch wiederum etwas stärker werden lassen.

      Manchmal brauchen wir in diesem Punkt einfach einen Menschen, der uns offen und ehrlich den Spiegel vorhält und manchmal auch den Finger in die Wunden steckt und uns so den Weg in unsere Heilung zeigt. Ich hatte das „Glück“ im Laufe diesen Jahres genau diesem Menschen begegnen zu dürfen, auch wenn es nur für ein paar Monate sein sollte.

      Du bist so goldig – dann hab ich mein erstes „Ziel“ ja erreicht. Ich hab’s anfangs tatsächlich eher für mich als „Hilfe zur Selbsthilfe“ begonnen und mir da nur gedacht „mach es ruhig öffentlich und wenn ich nur einen Menschen finde, dem meine Texte helfen für sich selbst einzustehen und in die Heilung zu gehen, dann hab ich etwas Gutes bewirkt.“

      Ja, ich werde definitiv weitermachen. Du bitte mit deinem Blog ebenfalls. Glaube wir inspirieren uns da noch eine Weile gegenseitig. Bin auch dankbar, dass wir uns heute gefunden haben. Schön, dass es auch dich gibt!

      1. Hallo Claudia,

        du bist wirklich goldig. Ich glaube, du hast mich mit deinen Worten genauso berührt wie ich dich. ♥

        Du hast so Recht mit dem, was du schreibst. Und du hast diesen Menschen wirklich gefunden. Du hast mich mit deinen Worten berührt.

        Bloggen ist so ein tolles Hobby, aber es wird noch toller, wenn man dabei liebe Menschen kennenlernt. Und dann auch noch Menschen, die dich verstehen, die dir vielleicht sogar Mut machen können und die ganz viel Liebe ausstrahlen.

        Ja, bitte mach weiter so! Mach ich auch.
        Und es ist auch schön, dass es dich gibt. =)

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Mein Leben war nicht immer leicht: In meinen frühen Zwanzigern kämpfte ich mit schweren Depressionen und mehreren Suizidversuchen. Doch genau diese Herausforderungen wurden zum Wendepunkt.

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